Die Brüder Holger und Torsten Katt haben an der Kastanienallee ein Restaurant-Café mit gutbürgerlicher peppiger Küche eröffnet

  • Märkische Allgemeine
  • 30 Dec 2016
  • Von Ricarda Nowak

Potsdam-West. Zwar befindet sich das Restaurant-Café „Westufer“im Erdgeschoss des Johanniter-Wohnquartiers an der Kastanienallee, aber: „Wir sind nicht die Kantine des Seniorenheims“, stellt Wirt Torsten Katt (54) gleich klar. Der gelernte Hotelfachmann hat mit seinem Bruder Holger Katt (50) vor wenigen Wochen das Lokal übernommen, das unter den damaligen Betreibern „Hier und Heute“hieß. Und, na klar, an die Senioren im Hause – aber eben nicht nur an sie – richtet sich das wochentägliche Mittagsangebot für 6,50 Euro.

Denn das in edel-warmen Erdtönen gehaltene Restaurant-Café ist für alle Besucher offen. Genießer dürfen sich durch eine Speisekarte voller winterlich-deftiger Gerichte blättern: So gibt es beispielsweise Wildsuppe vom Hirsch mit Portwein und Preiselbeerschmand, Gänsekeule oder halbe Bauernente mit Rot- und Grünkohl sowie Kartoffelklößen oder feines Hirschgulasch. Sobald die Temperaturen draußen und die Lust auf leichte Gerichte wieder steigen, sollen mehr Fischgerichte und Salatkreationen angeboten werden. Gutbürgerliche deutsche Küche eben – „aber aufgepeppt“, sagt Küchenchef Holger Katt, der auf Produkte aus der Region setzt. Die Speisekarte ist übersichtlich und dennoch nicht klein.

Auf der regulären Karte geht’s ab 4,50 Euro für den kleinen Vorspeisensalat los. Die Hauptgerichte starten bei 10,50 Euro – das kostet der „Fischtopf Westufer“. Das Gericht sei in der „Kombüse No. 22“ der „Renner“ gewesen, klar also, dass man es jetzt ebenfalls auf die Karte genommen habe, sagt Torsten Katt. Alle zwei Wochen wollen die Brüder zum Sonntagsbrunch einladen. Die Premiere an Neujahr sei mit mehr als 70 Gästen bereits ausgebucht, freut sich Torsten Katt.

Sein Bruder lernte einst Koch im legendären Ausflugslokal „Charlottenhof“ an der GeschwisterScholl-Straße. Spätere Stationen am Herd waren unter anderem Hamburg und Gran Canaria. Mit Torsten bildete er schon in der Gastro des Golfclubs Wannsee ein Team. Aber damals waren sie noch angestellt.

Ihr eigenes Ding ziehen sie seit drei Jahren durch. Gegenüber vom Johanniter-Quartier befindet sich der Potsdamer Yachthafen, dort die „Kombüse No. 22“. Das Lokal öffnet von April bis Oktober, ist beliebt bei Wassersportlern, Radlern, Ausflüglern und Kiezbewohnern. Aber weil das Saisongeschäft, das zwar „richtig gut läuft“, nicht zum Leben reicht, haben sich die Katts entschlossen, ganzjährig ihre Kunden zu verwöhnen. Das funktioniert tagsüber ziemlich gut, nur abends noch nicht. Dass es ein neues Restaurant im Wohngebiet gibt, muss sich erst noch herumsprechen.

62 Plätze fasst der Gastraum, mit dem Konferenzraum – den man für Seminare, Vorträge und Familienfeiern buchen kann – steigt die Zahl auf 100. Im Frühjahr öffnet die Terrasse mit malerischem Blick auf die Havel. Und spätestens dann ist auch abends Betrieb.